1. Etappe: Hamburg-Volksdorf - Hamburg-Innenstadt, 26 km
Tagesbericht zum 1. September 2019 von Gwendolyn sowie Fotos von Gwendolyn + Thomas
Heute Morgen starteten wir mit einem üppigen Frühstück in unseren ersten Tag der Wanderung. Im Haus Barke der Arche-Gemeinschaft Volksdorf wurden wir sehr gut beherbergt und verpflegt. Wir saßen gemütlich mit Bewohner/-innen und Assistent/-innen des Hauses zusammen und hatten die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Im Anschluss trafen wir uns vor dem Haus zu unserer allmorgendlichen Stehrunde. Anlässlich des Gedenkens an den Beginn des Zweiten Weltkriegs und des damit einhergehenden Euthanasie-Erlasses pflanzten wir eine Rose in den Garten der Barke. Es war ein bewegender Moment, an dem auch die Hausbewohner/-innen und Assistent/-innen, sowie die örtliche Presse teilhatten.
Mit unserem Lied „Steh auf“ machten wir uns anschließend auf den Weg in Richtung Hamburger Innenstadt. Besonders für uns ortsansässige Mitwandernde war es spannend, heute mal ganz zu Fuß in unserer schönen Stadt unterwegs zu sein, wo wir sonst auch gern spazieren gehen, aber für längere Strecken doch meist auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen. So wanderten wir fröhlich und bei bestem Wanderwetter durch den Wald, der heute besonders grün zu leuchten schien.
Unterwegs trafen wir auf viele Menschen, die sich für unsere Wanderung interessierten und gelegentlich Tipps geben konnten, welche Wege uns am besten ans Ziel bringen würden. Da die Gegend und die Wege so schön waren, störte es uns auch keineswegs, durch Parks zu wandern und danach erst zu merken, dass wir den ein oder anderen Umweg genommen hatten.
Zwischendurch konnten wir unsere Regenausrüstung einweihen, brauchten sie aber nicht allzu lange, sodass wir unsere Mittagspause mit Brötchen, die wir uns morgens belegt hatten, auf einer schönen Wiese einnehmen konnten, ohne dabei nass zu werden. Währenddessen suchte unser Begleitfahrzeug noch einen Parkplatz für den Anhänger mit unserem Gepäck beim „Kleinen Michel“, wo wir heute nächtigen dürfen. Auf dem weiteren Weg wechselte die Gruppenzusammensetzung auch mal, mal stieß jemand dazu, mal stieg jemand auf die Bahn um.
Wir folgten „grünen“ Wegen und konnten die meiste Zeit am Wasser entlanggehen. Erst in der Innenstadt wurde es offensichtlicher, dass wir uns in der Großstadt befanden, und hier wurde das „Wasser“ dann zur Alster, wo wir natürlich anhalten mussten, um Fotos zu machen. Von hier aus konnten wir nun auch schon den Turm der Michaeliskirche erspähen. Der sogenannte „Michel“ ist nicht nur das berühmte Hamburger Wahrzeichen ist, sondern auch der „große Bruder“ des „Kleinen Michels“, an dem wir unsere heutige Etappe abschließen würden.
Gestärkt mit leckerem Eis an der Alster und voll von Eindrücken traten wir die letzten Kilometer an, die gut zu überwinden waren – unser Ziel hatten wir ja sozusagen schon vor Augen. Am Ziel angekommen, stellen wir anhand unserer Kilometerzähler fest, dass wir nicht nur die geplanten 19 km zurückgelegt hatten, sondern sogar 26 km erreicht hatten, vermutlich dank unserer ausgiebigen Erkundungen der Wege.
Am „Kleinen Michel“ hatten wir noch genug Zeit, uns und unsere Füße auszuruhen und unser Gepäck auszuladen, was schließlich auch seinen Weg ans Ziel gefunden hatte. Um 19 Uhr feierten wir eine sehr gut besuchte Manresa-Messe, zusammen mit der Gemeinde, sowie Bewohner/-innen und Assistent/-innen aus allen Häusern der Arche Volksdorf. Wir durften mit der Wandergruppe sogar an der Messe mitwirken, bei Einzug, Fürbitten und Segen und zudem unser Wander-Projekt vorstellen. Pater Björn Mrosko SJ berichtete in sehr persönlichen und berührenden Worten von seiner Verbindung zur Arche, ein Ort, an dem spürbar werde, dass Gott nah sei, wie er es am Ende seiner Ausführungen zusammenfasste.
Im Anschluss trafen wir uns mit vielen Gottesdienst-Teilnehmenden zusammen zur „Manresa-Night“, wo wir uns mit Suppen, Knabbereien, Getränken und sogar Nachtisch stärken konnten und dabei auch wieder viele schöne Begegnungen haben durften. Übernachten dürfen wir heute in der Unterkirche des Kleinen Michel. Wir danken sehr für die herzliche Gasfreundschaft!
Wir sind uns einig: Der Tag war schön, ein guter erster Tag der Wanderung. Wir sind gespannt, wer sich unserer Gruppe morgen anschließen wird und was wir unterwegs alles so erleben werden.