11. Etappe: Garmisch-Partenkirchen - Ettal - Unterammergau, 18 km (+ Bustransfer)

Bericht zum 26. Juli 2017 von Astrid

Nachdem wir schon gestern Abend aufs Köstlichste im Sozialpädiatrischen Zentrum in Garmisch-Partenkirchen verpflegt worden waren und uns zwei Mitarbeiterinnen zudem noch mit selbst gebackenem Kuchen versorgt hatten, erwartete uns auch heute Morgen ein reichhaltiges Frühstück in der Kantine der Klinik. Draußen regnete es nach wie vor und ohne nachzulassen, so dass wir uns sowohl für die leibliche als auch für die geistige Stärkung Zeit nahmen. Um 10 Uhr brachen wir dann aber endlich auf, hatten wir doch eine Tagesetappe von ca. 24 km vor uns. Singend ging es im Regen los und den wunderschönen Philosophenweg entlang gen Farchant.

Wir kamen recht gut voran. In Ettal, nach etwa zwei Dritteln der Strecke sollte die Mittagsrast stattfinden. Andreas hatte schon angekündigt, dass es vorher einen etwas knackigeren Anstieg geben würde und gönnte uns darum in Oberau noch eine kurze Zwischenrast, die wir stehend in unseren tropfnassen Regencapes unter einem vorspringenden Schuppendach abhielten.

Wir waren 18 Wanderer mit drei Hunden und wählten den vielversprechenden Weg in den Wald hinein. Der Anstieg ließ auch nicht lange auf sich warten und wurde in der Tat recht steil. Der Regen war stärker geworden und ich dachte darüber nach, ob die Arche nicht doch lieber schwimmen statt wandern sollte. Da wurde der Weg schmaler und führte uns abwärts. Es wurde steiler. Aber nachdem wir schon ein paar schwierige Stellen passiert hatten, wollten wir ungern umkehren. Augen auf und durch, war die Entscheidung. Gernot und Anton, die beiden geübten Tiroler (einer davon immerhin 83 Jahre alt), machten es uns vor und wir folgten.

Fernando versuchte mal, ob es sich nicht besser auf dem Hosenboden rutschen ließe, entschied sich dann aber doch für das Absteigen auf zwei Beinen. Ich überlegte derweil, dass wir für diese Kilometer eine Gefahrenzulage berechnen sollten. Erleichtert und heil aber schon ziemlich durchnässt unten angekommen, ging es gleich den nächsten steilen Weg hinauf. Aus unerfindlichen Gründen stimmten Karte und vorhandene Wege nicht überein. Wir verließen uns auf unseren Orientierungssinn und stapften tapfer weiter.

Ob wir wohl im Kreise gingen? Egal, Hauptsache weiter. Aber nachdem auch die beste Regenbekleidung vor den segnenden Strömen aus dem Himmel kapituliert hatte, kehrten wir schließlich doch um. Thilo wurde angerufen, er möge uns unten im Tal aufsammeln. Wir waren alle klatschnass. Wie er es schaffte, ad hoc im Kloster Ettal einen Raum für uns zu organisieren, wo es heißen Tee und eine Stärkung für uns gab, das erzählte er uns später. Frater Benno jedenfalls war unser Helfer in der Not, der uns auch noch mit dem Transport zu unserem Nachtquartier in Unterammergau unterstützte. Ein herzliches Dankeschön!

Bei unserer Ankunft im Pfarrheim in Unterammergau wartete dann eine tolle Überraschung auf uns. Die Arche-Gemeinschaft in Landsberg hatte spontan ein warmes Abendessen für uns organisiert und zu unserem Nachtquartier angeliefert. Sissis leckere Schupfnudeln mit Sauerkraut und ein Schnäpschen haben uns nach unserem zähen Ringen mit dem widrigen Wetter wieder aufgebaut. Wir werden morgen weiter wandern, und sollte es auch den vierten Tag in Reihe durchregnen!

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